Am 8. Mai 2020 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa zum 75. Mal. Der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus ist Anlass, um mit dem Projekt „75 Jahre Kriegsende“ der Kulturprojekte Berlin GmbH auf eine digitale Zeitreise in den Frühling 1945 zu gehen. Diese Reise erinnert an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und deren Folgen ebenso wie an die Verdienste der Alliierten, die dem NS-Terror ein Ende setzten.
>> https://75jahrekriegsende.berlin
Die virtuelle Ausstellung „Nach Berlin“ bildet das Herzstück des Projekts. Multimediale Elemente führen in dieser Rundum-Erfahrung in das zerstörte Berlin, direkt vor den Reichstag, an das Brandenburger Tor, auf den Alexanderplatz und zum ehemaligen KZ Sachsenhausen. Themenschwerpunkte wie der Weg von der Demokratie in die Diktatur, die europäische Dimension des Krieges, Alltag zwischen Krieg und Frieden oder die Menschheitsverbrechen der Nationalsozialisten werden an den vier Orten mit Bildern, Animationen, Audios und unter Einbindung von Zeitzeugenberichten erlebbar.
Die Podcastreihe „Nach Berlin“ setzt auf Entdeckungen an sechs Berliner Schauplätzen. Jede Podcastfolge widmet sich an je einem Ort einem konkreten Thema - von Antifaschismus bis Zivilcourage. Die Protagonisten und Reporter begeben sich zu bekannten und unbekannten Orten im heutigen Berlin und machen dabei Ausflüge in deren Geschichte.
Die Augmented-Reality-APP „Augmented Berlin“ ergänzt das Projekt durch Inhalte zum Thema „Leben im Untergrund“ und erweitert die Realität dabei mit den technischen Möglichkeiten von Smartphone oder Tablet. Ausgehend vom zerstörten Pariser Platz startet die Zeitreise am 8. Mai 1945, springt kurz danach in das Jahr 1933 zurück und zeigt anhand persönlicher Schicksale die schrittweise Verdrängung der Berliner Jüdinnen und Juden aus dem öffentlichen Leben, bis hin zur Deportation ab 1941.
Bereits integriert sind Stories, die anlässlich der Festivalwoche „30 Jahre Friedliche Revolution – Mauerfall“ entwickelt wurden. Die App soll auch künftig wachsen und um vielfältige Themen rund um Berlin erweitert werden.
In dem Videoprojekt „Kriegskinder / Kinder der Blockade“ kommen zwölf Frauen und Männer zu Wort, die 1945 noch Kinder waren. Befragt wurden sie von der Enkelgeneration.
Sechs Berlinerinnen und Berliner sprechen über den Zweiten Weltkrieg, erzählen von Kinderspielen, Feuerstürmen, Flucht. Parallel berichten sechs weitere Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus dem damaligen Leningrad, das von 1941 bis 1944 von der Wehrmacht belagert war.
Mit diesem digitalen Kulturprojekt wird auf die aktuelle Corona-Situation reagiert - es bringt das Thema nicht wie gewohnt auf die Straße, sondern dahin, wo die Menschen sich zurzeit am meisten aufhalten: nach Hause.
Geschichte, Begegnung und eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Kriegsendes werden so auch in Zeiten von Corona-Krise und Social Distancing leicht zugänglich gemacht.
Das digitale Kulturprojekt „75 Jahre Kriegsende“ wird bis zum 2. September 2020, dem internationalen Tag des Kriegsendes, online sein.
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