Debatten über das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg

„Neue Orte der Erinnerung? Die Debatten über das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg, an Flucht und Vertreibung“

- so lautete das Thema einer Podiumsdiskussion in der NRW-Landesvertretung.

Die Autoren Werner Sonne und Thomas Kreutzmann stellten ihr Buch „Schuld und Leid. Das Trauma von Flucht und Vertreibung“ vor und diskutierten u.a. mit der ehem. Staatsministerin Grütters das Thema Erinnerungskultur und die Bedeutung der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung.

Nicht zuletzt das Leid Polens und eine angemessene Form des heutigen Gedenkens an die Besatzungsherrschaft in Osteuropa waren Gegenstand einer lebhaften Diskussion.

„Frühjahr 2022. Ob Berlin, Hamburg, Köln oder München: Auf den Hauptbahnhöfen der deutschen Metropolen kommen täglich tausende Flüchtlinge an, zumeist Mütter mit Kindern aus der Ukraine, aus Angst um ihr Leben. Die Bilder verstörter Menschen auf der Flucht wecken schmerzhafte Erinnerungen an die Zeit, als 14 Millionen Deutsche ihre Heimat verloren, wobei Hunderttausende umkamen. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs begann die große Fluchtwelle aus dem deutschen Osten, ausgelöst durch das Vorrücken der Roten Armee gegen Nazi-Deutschland. Das Trauma von Krieg, Schuld und Leid kommt mit Wucht zurück. Putins Angriffskrieg gegen die Ukrainer löst eine Zeitenwende aus. Die deutsche Politik stellt den Umgang mit der Vergangenheit auf den Prüfstand. Und kommt dabei zu einer unvorstellbaren Kehrtwende.“