Internationaler Holocaust-Gedenktag - #WeRemember

28.01.2021

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit. Anlässlich des Internationalen Gedenktages fand am 27. Januar 2021 eine Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag statt. Die 88-jährige Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch und die 33-jährige Publizistin Marina Weisband setzten sich in ihren Gedenkreden mit dem „jüdischen Leben in Deutschland“ auseinander.
An der Gedenkstunde im Plenarsaal nahmen die Vertreter der Verfassungsorgane Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble, Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesratspräsident Dr. Reiner Haseloff, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Stephan Harbarth, teil. Darüber hinaus waren zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung vertreten, darunter Monika Grütters.

Zum Abschluss der Gedenkstunde übernahmen die Repräsentanten der Bundesrepublik in einer feierlichen Zeremonie die Patenschaft für die restaurierte Torarolle der Jüdischen Gemeinde von Sulzbach (Oberpfalz).
Rabbiner Shaul Nekrich vollendete die letzten Buchstaben der Tora im Andachtsraum des Reichstagsgebäudes.
Mit der Patenschaft für die Torarolle verpflichteten sich die Repräsentanten des Staates, jüdisches Leben in Deutschland vor Angriffen zu schützen und sich zu einer Zukunft zu bekennen, in der Juden in Deutschland ihr Jüdischsein „offen, sicher und sichtbar in unserer Mitte leben“, so Bundestagspräsident Schäuble.

Neben weiteren Veranstaltungen, die in diesem Jahr coronabedingt größtenteils online stattfinden, hat der Jüdische Weltkongress (WJC) die weltweite #WeRemember-Kampagne in den Sozialen Netzwerken initiiert, um an die Opfer des Holocaust zu erinnern und zum verstärkten Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus aufzurufen.

Monika Grütters betont:
„Wenn wir heute der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, stehen uns die Bilder des organisierten millionenfachen Massenmordes vor Augen. Sie zeugen von der Unmenschlichkeit einer gleichermaßen rassistischen wie gewalttätigen Ideologie. Umso unerträglicher sind die wiederkehrenden Versuche, das Leid von damals für politische Zwecke zu instrumentalisieren, zu relativieren oder vergessen zu machen. All das verlangt von uns entschiedenes Dagegenhalten in Wort und Tat und das stetige Bemühen um Aufarbeitung und Aufklärung – vor allem durch die und mit den kommenden Generationen. Unverzichtbar hierfür bleibt die politische und historische Vermittlungsarbeit unserer Gedenkstätten und Erinnerungsorte zu den NS-Verbrechen. Deshalb werden wir sie auch in diesem Jahr nach Kräften dabei unterstützen, mit neuen, auch digitalen Formaten noch mehr Menschen als bisher zu erreichen.“

Die Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für die Opfer des Nationalsozialismus, die am 27. Januar 2021 stattfand, können Sie sich hier ansehen: www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw04-opfer-nationalsozialismus-nachbericht-818592

Ein Video über die Sulzbacher Torarolle finden Sie hier: https://dbtg.tv/cvid/7498996