Spargelessen 2018 - 100 Jahre Berliner Pressekonferenz

29.05.2018

Am Montag, den 28. Mai 2018, hatte die Berliner Pressekonferenz unter ihrem Vorsitzenden Thomas Klein zum traditionellen Spargelessen ins Hotel „Intercontinental“ geladen, rund 170 Vertreter aus Politik und Gesellschaft kamen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters hielt zu diesem Anlass eine der berühmten „Spargelreden“.

In diesem Jahr galt es, eine besondere Wegmarke zu feiern: Seit nunmehr 100 Jahren gibt es die Berliner Pressekonferenz. Einst gegründet, um unabhängige Berichterstattung zu gewährleisten, ist ihr Auftrag heute keineswegs obsolet geworden:  Wie der Ehrengast Can Dündar, ehemaliger Chefredakteur der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“ und als solcher selbst Opfer eingeschränkter Meinungsfreiheit, in seiner Rede hervorhob, ist eine unabhängige und kritische Berichterstattung für viele Journalisten und Journalistinnen auch heute mit großen persönlichen Risiken verbunden. Eindringlich forderte er  dazu auf, Solidarität mit all seinen Kollegen zu zeigen, die sich weltweit für Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen.

Auch Monika Grütters betonte, dass gerade heute – und auch bei uns – das permanente Engagement für freien Journalismus unerlässlich bleibt: In Zeiten von „Fake News“, Lügenpresse-Vorwürfen und der zunehmenden Einschränkung der Medienfreiheit auch in europäischen Ländern kann die Bedeutung unabhängiger Berichterstattung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt darf dabei nicht außer Auge gelassen werden: Die Digitalisierung bedeutet auch für den Journalismus eine große Herausforderung. „Seit dem Aufkommen sozialer Medien und digitaler Verbreitungswege ist Berichterstattung ungefiltert und in Echtzeit für Jedermann möglich. Das erhöht den Druck auf die Medienhäuser, ihre journalistische Arbeit und redaktionellen Abläufe immer weiter zu beschleunigen.“
Doch Monika Grütters zeigte sich gewiss: „Hintergründe zu beleuchten, Sachinformationen in größere Zusammenhänge einzuordnen, die Grautöne zwischen Schwarz und Weiß sichtbar zu machen - das bleiben Stärken, mit denen Journalismus auch weiterhin punkten kann.“