Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken

30.11.2017

Bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Ende November 2017 standen turnusgemäß die Wahlen des Präsidenten, des Präsidiums, der Sprecher der Sachbereiche sowie des Hauptausschusses und der Gemeinsamen Konferenz auf der Tagesordnung.

Monika Grütters sagte zu ihrer Wiederwahl als Sprecherin des Sachbereichs 4 „Bildung, Kultur und Medien“:

„Ich freue mich über das Vertrauen, mit dem mich die Vollversammlung des ZdK erneut zur Sprecherin des Bereichs „Bildung, Kultur und Medien“ gewählt hat. Die wichtigen Themen Bildung, Jugendmedienschutz, Medienpädagogik, Kunst, Kulturpolitik und natürlich die Religion liegen mir nach wie vor sehr am Herzen. Daher erfüllt es mich mit Stolz und Freude, mich auch in den nächsten Jahren für diese Themen beim ZdK aktiv einzubringen.“

Neben den Wahlen, wurde auch über wichtige Inhalte diskutiert.

So fordert das ZdK mehr Geld für überdiözesane Aufgaben. Es soll zudem einen gewählten "Bundeskirchensteuerrat" geben, der Beschlusskompetenzen für den Haushalt des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD) erhalten und die Mittelverwendung überprüfen soll. Die Mitglieder eines Bundeskirchensteuerrats sollen mehrheitlich durch Wahl legitimierte, qualifizierte, unabhängige Laien sein. Diese könnten durch berufene Mitglieder ergänzt werden.

Darüber hinaus warnt das ZdK grundsätzlich vor einer weiteren Liberalisierung des Ladenschlusses am Sonntag und spricht sich gegen eine Öffnung der Geschäfte am Heiligen Abend in diesem Jahr aus. "Gemeinsame freie Zeit ist für das gesellschaftliche Leben besonders wertvoll. Sie gibt den Menschen Gelegenheit für familiären und freundschaftlichen Austausch, gemeinsame Aktivitäten, Feste und Begegnungen. Die Informations- und Kommunikationstechnologie ermöglicht eine räumliche und zeitliche Flexibilisierung der Erwerbsarbeit. Angesichts zunehmend individualisierter Zeiten für Erwerbsarbeit, Sorgearbeit und Freizeit kann aber aus dem Blick geraten, wie wichtig für eine Gesellschaft Zeiten sind, in denen fast alle von Erwerbsarbeit freigestellt sind und deshalb Zeit für gemeinsames Leben und Erleben haben“, so das ZdK.

Für mehr Ökumene sprach sich zudem der mit großer Mehrheit wiedergewählte Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg aus. Er hofft, "dass es der Bischofskonferenz noch gelingt, als Antwort und nächsten Schritt des aufeinander Zugehens die überfällige, in der Praxis der Pfarreien zumeist längst vollzogene Zulassung evangelischer Ehepartner zur Eucharistie auch formal zu erreichen." Er warnt jedoch auch davor "die Ökumene jetzt und auch mit Blick auf den 3. Ökumenischen Kirchentag auf die Frage nach dem gemeinsamen Abendmahl zu reduzieren. Ökumene entscheidet sich durch die Gläubigen überall dort, wo gebetet, miteinander gelebt und gesprochen wird und wo wir gemeinsam unseren christlichen Dienst tun."

Weitere Ergebnisse der ZdK-Vollversammlung sind unter anderem die Unterstützung der Kampagne „Pro Pope Francis“, das verstärkte Einbringen in bioethischen Debatten sowie die Forderung auf das Recht auf Familiennachzug.