Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)

13.05.2019

Als Sprecherin der Arbeitsgruppe „Bildung, Kultur und Medien“ nahm Monika Grütters unter 230 Mitgliedern am 10. und 11. Mai 2019 an der diesjährigen Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Mainz teil, das sich als Vertretung der katholischen Laien aus Vertretern der Diözesanräte, katholischen Verbänden und Organisationen katholischer Laien zusammensetzt.

Wichtigster Beschluss des ersten Sitzungstages war, sich an dem von den Bischöfen vorgeschlagenen "synodalen Weg" zu beteiligen. Dabei sollen Machtabbau, die Zulassung zu kirchlichen Weiheämtern, der Pflichtzölibat und die Sexualmoral Themen sein. In seinem Bericht verdeutlichte Erzbischof Dr. Stefan Heße: „Für den synodalen Weg muss noch „ein Plenum“ geschaffen werden.“ Im September ist eine "erweiterte Gemeinsame Konferenz" mit jeweils 20 Vertretern des ZdK und der Bischofskonferenz geplant.

Neben der Planung des 103. Deutschen Katholikentages 2024, der nach Frankfurt (2021) und Stuttgart (2022) in Erfurt stattfinden wird, wurde der Umzug des Zentralkomitees von Bonn nach Berlin entschieden. Zur Begründung für den Standortwechsel, der zum Jahr 2022 erfolgen soll, wurde vor allem eine größere Nähe zu politischen Entscheidungsträgern genannt. Die politische, mediale und gesellschaftliche "Präsenz" des ZdK würde durch einen Umzug des Generalsekretariats nach Berlin deutlich verbessert. "Die Musik spielt in Berlin", sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg.

Zum Abschluss des ersten Abends wurde gemeinsam die Eucharistie im Mainzer Dom gefeiert.

Der zweite Tag widmete sich größtenteils der Forderung des Katholikenkomitees nach einem sofortigen und umfassenden Zugang von Frauen zu "allen kirchlichen Ämtern". Die Vollversammlung des ZdK hatte im November 2018 den Beschluss gefasst, sich für die Öffnung aller sakramentalen Ämter auch für Frauen einzusetzen und spätestens seit Anfang 2019, seit sich in Münster die Initiative „Maria 2.0“ begründet hat, ist das Thema nicht mehr nur intern ein viel diskutierter Reformanstoß. „Maria 2.0“ fordert in einer offenen Petition an Papst Franziskus die Aufklärung der Missbrauchsfälle und eine zeitgemäße Öffnung aller Ämter auch für Frauen. Sie rufen alle Frauen dazu auf, vom 11. bis 19. Mai 2019 als eine Art Weckruf an die kirchlichen Institutionen keine Kirche zu betreten und keinen Dienst zu tun.

Der ZdK-Präsident Thomas Sternberg bestätigte in der Vollversammlung: „Wir haben in unseren Gemeinden längst eine weibliche Dominanz in den Räten und ehrenamtlichen Tätigkeiten. Es ist ganz offensichtlich: Das Gesicht unserer Kirche ist auf Gemeindeebene weiblich. Und das spiegelt sich noch völlig unzureichend in den gesamten Leitungsstrukturen der Kirche in Deutschland wider. Doch die Frage nach dem Priestertum für Frauen in der katholischen Kirche kann nicht mal eben schnell in Deutschland entschieden werden. Das ist eine weltkirchliche Frage und die muss weltkirchlich in Rom entschieden werden.“

Die Vizepräsidentin des ZdKs, Dr. Claudia Lücking-Michel, bemerkte in ihrem Beitrag: „Wenn Frauen Kleriker würden, werde zwar nicht alles gut, aber anders und auf jeden Fall vielfältiger.“