Die Wiedergeburt der Quadriga

In der Ausstellungshalle des Bundestages am Mauermahnmal konnten wir am 11.10.23 eine Ausstellung zur Quadriga eröffnen.

Diese behandelt die wechselvolle Geschichte unseres nationalen Denkmals am Brandenburger Tor und seiner Figur. Die Figur mit den vier Pferden (der Quadriga) und der Friedens-, bzw Siegesgöttin steht seit Ende des 18. Jahrhunderts am Eingang zu Berlins Mitte. Die Figur wurde 1806 von Napoleon als Trophäe nach seinem Sieg über Preußen nach Paris gebracht und kam 1814 nach den Befreiungskriegen wieder nach Berlin zurück. Ähnlich hin und her ging es im 2. Weltkrieg, als die Figur zerstört wurde und nur mit Hilfe der 1942 angefertigten Gips-Abgüsse 1958 wieder aufs Tor gestellt werden konnte.

Nach dem Mauerfall 1989 haben Menschen in der Silvesternacht das Brandenburger Tor Monument erklommen und dort Kritzeleien auf den Kupfer-Pferden hinterlassen, die 1992 publikumswirksam im Technikmuseum Berlin restauriert wurden.

Im Deutschen Bundestag haben wir die Gips-Abgüsse eines Pferdes und der Viktoria aus den 40er Jahren jetzt mit Hilfe des Landesdenkmalamtes und der Gipsformerei des Staatlichen Museum wieder zusammensetzen können - die Schau-Werkstatt vor den Augen der Besucher des Bundestages und der Spaziergänger an der Spree war schon eigenes, großartiges Erlebnis. Das Ergebnis kann man jetzt in der Halle des Marie Elisabeth Lüders Hauses und von der Spree aus bewundern. Die Geschichte des Brandenburger Tores und seiner Figur, dieser Zeugnisse unserer nationalen Identität, sind einen Besuch allemal wert.

Die Berliner haben 1814, als die Quadriga triumphal aus Frankreich nach Hause zurückkam, dafür den Begriff „Retourkutsche“ erfunden - er hat sich bis heute in unser aller Wortschatz erhalten.