Erfahrungsbericht von PPP-Stipendiatin Hannah - Teil 2

Hannah war in den USA und besuchte dort ein Jahr lang eine amerikanische High School. Ihr Leben in der Gastfamilie und der Kulturaustausch prägten dieses Schuljahr in den Staaten, das nun endete. Hannah ist wieder in Ihrer Heimat Berlin. An dieser Stelle berichtet sie kurz über ein paar Eindrücke ihres Austauschjahres:

>>… (Ich) musste (…) im Oktober letzten Jahres meine Gastfamilie wechseln – danach hatte ich wirklich starke Bedenken, wie mein Aufenthalt hier weitergehen würde. Aber die Zeit ist unheimlich schnell vergangen mit vielen Höhen und Gott-sei-Dank wenig Tiefen.

Ende Januar hatte ich trotz Impfung Corona bekommen, ausgerechnet in DER Woche, in der ich geboostert werden sollte. Meine Gasteltern waren auch erkrankt, wahrscheinlich haben wir uns bei dem traditionellen Sonntagskirchgang angesteckt, aber es war bei uns allen wie eine etwas stärkere Erkältung.

Ende März war ich mit meiner Gastmutter, meiner „großen Schwester“ und einer Tante für ein verlängertes Wochenende in New York. Das waren sehr schöne Tage, zwar auch mit einer Nacht am Flughafen bei unserem Zwischenstopp in Washington D.C. (der Anschlussflug fiel einfach aus), aber auch mit dem klassischen Sightseeing-Programm und dem Besuch eines Musicals.

Dann kam Springbreak [der (Frühlings-)Ferienbeginn, meist eine Woche schulfrei] in der ersten April Woche – hier wurde es dann noch toller, weil wir alle nach Disney World in Florida gefahren sind und dort wirklich die ganze Woche in dem Disney-Resort verbracht haben mit täglichem Besuch eines anderen Themenparks. Meine große Gastschwester arbeitet dort und hat unsere Woche toll organisiert – das waren wirklich unvergessliche Eindrücke.

„Prom“ [so heißt der Abschlussball in den USA] an der High-School fand dann nach Ostern statt mit allem, was dazu gehört: Ein schickes langes Abendkleid, Friseur, vorher Treffen mit Freundinnen, tolle Fotos – diese schöne Tradition sollten unsere deutschen Schulen wirklich einmal aufnehmen!

An dem Wochenende darauf war dann noch eine sog. Miss-Wahl an der Schule in mehreren Kategorien – da es so etwas in der Form in Deutschland ebenfalls nicht gibt, habe ich mich getraut und dort teilgenommen. Und was soll ich sagen: In meiner Kategorie habe ich gewonnen und wurde Miss Junior 2022. Aber auch noch Miss Congeniality 2022 und Miss Photogenic 2022 geworden. Meine ganze Familie inkl. der Großeltern sind zu dem Wettbewerb gekommen, waren sehr stolz und haben sich mit mir gefreut, das war auf jeden Fall ein „richtig amerikanisches“ Erlebnis!

Ins Softball-Team bin ich als aktive Spielerin aber nicht gegangen, da es den amerikanischen Schülerinnen doch nicht nur um Sport, sondern auch um Wettbewerbe und Ausscheidungsspiele in verschiedenen Ligen, in denen man sich sogar evtl. für ein Sportstipendium empfehlen kann geht. Allerdings hatte ich trotzdem die Möglichkeit, bei meinen Freundinnen und beim Team zu sein, weil ich als sog. Manager aufgenommen wurde. Dabei geht es z.B. auch um die Organisation und Hilfestellungen für das Team und das hat mir großen Spaß bereitet. Leider ist auch diese Saison in der letzten Woche zu Ende gegangen und nun versuche ich in den restlichen 4 Wochen noch so viel Zeit wie möglich mit meinen Freundinnen zu verbringen.

Meine tollen Erlebnisse nach meinem Familienwechsel haben mich wirklich für die Zeit davor entschädigt und das Austauschjahr trotz des doch sehr holprigen Starts zu einer unvergesslichen Zeit gemacht, auf die ich bestimmt immer wieder gerne zurückschauen werde. Auch hoffe ich, dass die Kontakte noch lange erhalten bleiben – der erste Urlaub ist auf jeden Fall für Sommer nächsten Jahres geplant. Dann werde ich meine deutsche Familie mit meiner amerikanischen persönlich bekannt machen und all meine vertrauten Plätze und Freunde besuchen.

(…)

Herzliche Grüße
Hannah  <<

Weitere Informationen zum Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) finden Sie hier: https://www.bundestag.de/ppp