Gedenkveranstaltungen am 9. November in Berlin

Der 9. November ist ein wichtiges Datum in der deutschen Geschichte. Viele Ereignisse hatten fundamentale Auswirkungen - national wie international.
So war der Mauerfall am 9. November 1989 ein Glücksfall für die Deutschen und bedeutete gleichzeitig das Ende des Kalten Krieges. Anders der 9. November 1938: Er markiert eines der tragischsten Ereignisse in unserer jüngeren Geschichte. Der staatliche Antisemitismus im „Dritten Reich“ bekam mit der sogenannten „Reichspogromnacht“ eine neue Dimension.

Um dieser Ereignisse zu gedenken, finden am 9. November 2021 in Berlin zahlreiche Veranstaltungen statt.

So gibt es in der Urania Berlin um 19.30 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zu dem Thema „Wem gehört der 9. November? - Auswirkungen der Erinnerungskultur auf die Zukunft unserer Gesellschaft“. Es diskutieren Laura Cazes (Referentin für Verbandsentwicklung, Leitung Kommunikation und Digitalisierung, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V.), Dr. Helge Heidemeyer (Vorstand der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen), Günter Jeschonnek (DDR-Bürgerrechtler und Autor) und Ali Yildirim (Bildungsinitiative Ferhat Unvar).
>>www.urania.de/wem-gehoert-der-9-november-auswirkungen-der-erinnerungskultur-auf-die-zukunft-unserer-gesellschaft

Das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf erinnern an die Opfer der Reichspogromnacht 1938 am Mahnmal für die Opfer der Gewaltherrschaft in der Straße Am Rathauspark (hinter dem Rathaus). Um 16 Uhr werden Kränze niedergelegt und am Rosenbeet der Opfer des 1942 zerstörten tschechischen Ortes Lidice gedacht. Protokollarisch wird die Kranzniederlegung von der Patenkompanie des Bezirks, der 7. Kompanie des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung, unterstützt.
>> www.berlin.de/ba-reinickendorf/aktuelles/pressemitteilungen/2021/pressemitteilung.1141409.php

Im Rathaus Schöneberg findet von 12.00 bis 18.30 Uhr ein „Gedenktag zum 9. November 1938“ statt. Im Rahmen der Dauerausstellung „Wir waren Nachbarn – 172 Biografien jüdischer Zeitzeugen“ werden den Besucherinnen und Besuchern einzelne Lebensläufe vorgestellt und akustische Stolpersteine präsentiert.
>> www.wirwarennachbarn.de

In Erinnerung an den Mauerfall 1989 zeigt das Theater an der Parkaue in Berlin-Lichtenberg das Stück „Als die Mauer fiel“ - ein Rechercheprojekt in Kooperation mit dem Tagesspiegel unter der Regie von Romy Weyrauch. Beginn ist 18.00 Uhr.
>> www.parkaue.de/spielplan/spielplan/als-die-mauer-fiel/38/

Weitere Veranstaltungen am 9. November 2021 finden Sie hier: www.berlin.de/kultur-und-tickets/tipps/9-november/


Monika Grütters erklärt:
„Der 9. November ist ein bedeutsames Datum in unserer Geschichte. Der negativen, wie auch positiven Ereignisse zu gedenken und die Geschichte aufzuarbeiten, ist uns immerwährende Verpflichtung.

Die Veranstaltungen zum Gedenken an die Reichsprogramnacht führen uns vor Augen, wohin Antisemitismus, gepaart mit Gleichgültigkeit, führen kann. Sie vergegenwärtigen die Schikanen und Torturen, denen die jüdische Bevölkerung in jenen Novembertagen des Jahres 1938 ausgesetzt war. Der Erinnerung an die Zeit Raum zu geben, in der Deutschland die Würde des Menschen der Verachtung und Vernichtung preisgab, kann aufklären über die Folgen totalitärer Ideologien und sensibilisieren für deren unterschätzte Wegbereiter: für die Verrohung der Sprache beispielsweise, für die Verharmlosung der nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen, für Fehlinformationen, die Vorurteile nähren, und für das Schweigen aus Gleichgültigkeit oder Feigheit.

Gleichzeitig sollten wir uns auch stets an die freudigen Ereignisse erinnern – wie den Mauerfall am 9. November 1989. Bis heute erfüllt es uns mit Freude und Stolz, dass die Menschen in der DDR das SED-Regime unblutig gestürzt und die Herstellung der Deutschen Einheit ermöglicht haben. Der Opfer der SED-Diktatur zu gedenken und an den Mut der DDR-Bürgerinnen und -Bürger zu erinnern, die dem SED-Regime die Stirn boten, ist und bleibt wichtig. Denn diese Erinnerung vermittelt Menschen den Wert demokratischer Freiheiten, die den Schrecken eines totalitären Unrechtsregimes nie selbst erleben mussten.“