Lesetipp: Joachim Meyerhoff „Alle Toten fliegen hoch“

Joachim Meyerhoff (*1967), Burgschauspieler und Autor, nimmt den Leser in den drei Teilen seiner Erzählung „Alle Toten fliegen hoch“ mit auf eine Reise durch seine Geschichte

Im ersten Teil „Amerika“ folgt der Leser dem jungen Helden aus dem beschaulichen Schleswig in das noch beschaulichere Laramie, Wyoming und durchlebt mit ihm die Freuden und Tücken eines einjährigen Austauschjahres in den USA.
In dem zweiten Teil „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ begleitet der Leser Meyerhoffs Aufwachsen auf dem vom Vater geleiteten Psychatriegelände für Kinder und Jugendliche. Neben Geschichten von Insassen, in deren Gesellschaft sich der kleine Joachim wohler fühlt als in der Schule und dem alltäglichen Familienwahnsinn, handelt dieser Band auch von der Beziehung zum Vater, von dem er in diesem Band Abschied nehmen muss.

Im dritten Teil der Trilogie „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ schafft der junge Held den Sprung auf die Schauspielschule in München, wo er sich im Haus seiner Großeltern wiederfindet. Meyerhoff erzählt auf wunderbare Weise mit einem Augenzwinkern von der täglichen und streng durchgetakteten Champagner und Wein Routine der Großeltern, von Fontane sprechenden Nilpferden und ersten Bühnenerfahrungen.

Joachim Meyerhoffs Erzählstil ist es zu verdanken, dass auch den traurigen und dunkleren Seiten des Lebens immer eine freudige Geschichte gegenüber steht und der Leser oft gar nicht anders kann, als zu schmunzeln und zu lachen.

So sehr Joachim Meyerhoff während seines Studiums an seinem Tun gezweifelt hat, so glücklich kann sich das Publikum schätzen, ihn nicht nur als begnadeten Schauspieler auf der Bühne, sondern auch bei seinen Lesungen erleben und seine Geschichte kennen lernen zu dürfen.