Der in Polen geborene Künstler Ben Wagin ist am 28. Juli 2021 im Alter von 91 Jahren verstorben. Unter dem Motto „Mein Ben, Du lebst“ fand gestern in seinem „Parlament der Bäume“ in Berlin-Mitte eine Trauerfeier für ihn statt. Zahlreiche Weggefährten, Freundinnen und Freunde nahmen ihm zu Ehren teil und gedachten seiner. Zu den Gästen zählte auch Monika Grütters. 

Dass die Trauerfeier am 1. September stattfand, hatte er sich bereits zu Lebzeiten gewünscht.

Monika Grütters betonte in ihrer Rede an Ben:
„Hier und heute wäre mein lieber Freund Ben wieder ganz in seinem Element gewesen. Hier, am Parlament der Bäume, wollte Ben heute einmal mehr einen Friedensappell an Politik und Öffentlichkeit richten. Es war ihm ein Herzensanliegen, an den 1. September 1939 zu erinnern, als das nationalsozialistische Deutschland Polen überfiel und einen Eroberungs- und Vernichtungskrieg begann, der letztlich 45 bis 50 Millionen Menschen das Leben kostete. Und wie ich ihn kenne, hätte er es geschafft, dieses lebendige Denkmal einmal mehr zu einem bewegenden „Denk mal!“ zu machen: zu einem Appell, nachzudenken über den Wert von Freiheit und Demokratie, zu einem Auftrag auch und gerade an junge Leute, die Erinnerung in die Zukunft zu tragen.“

Neben Reden mit zahlreichen Anekdoten über Ben Wagin, wurde musiziert und gesungen. Eine Gruppe Zweitklässlerinnen, die im vergangenen Jahr gemeinsam mit Ben Wagin einen Baum im Parlament der Bäume gepflanzt hatten, tanzten Ben zu ehren um seine Bäume.
Nach der Trauerfeier wurden alle Gäste zu einer Linsensuppe eingeladen - das Gericht, das er sich zuletzt gewünscht hatte. Im Anschluss daran wurden Kurzfilme gezeigt, und es fand ein gemeinsamer Spaziergang durch das Berliner Regierungsviertel zur Skulpturenwiese des Bildhauersymposiums 1961-63 und der Lenné-Eiche statt.