Wallraf-Bibliothek

Ferdinand Franz Wallraf prägte wie kaum ein zweiter Bürger seiner Zeit das kulturelle Leben in seiner Heimatstadt Köln. 

Er ist als Sammler und Mäzen den Kölnern bis heute in lebendiger Erinnerung durch sein großzügiges Erbe, das die Stadt und einige ihrer Institutionen kulturell schmückt. Gemeinsam mit der Syndikatsbibliothek des Kölner Rates bildete die "Bibliothek Wallraf" den Grundstock der ehemaligen Stadtbibliothek Köln, die 1920 Teil der neuen Universitäts- und Stadtbibliothek wurde.
Zu den Wallraf'schen Sammlungen, dem "Wallrafianum", gehörte neben Mineralien, Präparaten, Gemälden, Skulpturen, Urkunden und Handschriften auch eine umfangreiche Bibliothek. Als 1802 der Kölner Klosterbesitz der Säkularisation zum Opfer fiel, bemühte sich Wallraf darum, Restbestände kölnischer und niederrheinischer Ordensniederlassungen zu sichern. Seine Büchersammlung erhielt auf diese Weise einen nahezu universalen Charakter.

Die Bibliothek von Ferdinand Franz Wallraf ist in einem maroden Zustand. Mit der Unterstützung von Bund, Land und der Stadt Köln sowie privater Buchpatenschaften, sollen die Bücher von Grund auf saniert und restauriert werden, um sie für zukünftige Generationen zu sichern.

Bereits 2017 war für mich daher klar: „durch den massiven Säurefraß, Schimmel und Feuchtigkeit drohen gravierende Lücken in dem kulturellen Gedächtnis unseres Landes. Allein in deutschen Archiven sind rund 50 Prozent der Überlieferung in Dokumenten bereits vom Papierzerfall akut bedroht. Diesem Verlust muss nachhaltig und schnell entgegengewirkt werden, um die Vielfalt der Handschriften und Buchbestände für zukünftige Generationen zu erhalten.“ Dafür stellte ich als BKM Sondermittel in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung. Während meines Besuchs in Köln in der vergangenen Woche konnte ich mich von den ersten Fortschritten des Projekts Wallraf überzeugen.

Die Rettung unseres national wertvollen schriftlichen Kulturerbes ist aber weiterhin nur mit vereinten Kräften von Bund, Ländern und Kommunen zu bewältigen. Dafür müssen wir auch in Zukunft kämpfen, um unsere kulturelle Identität zu bewahren.